Gefälschte Tickets erkennen: So entlarven Sie Fake-Konzertkarten | NOZ (2024)

Von Rebecca Niebusch | 05.06.2023, 22:33 Uhr

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Das Konzert der Lieblingsband ist ausverkauft – doch online locken Ticket-Plattformen mit reichlich Angeboten. Hier ist Vorsicht geboten: Denn in zahlreichen Fällen ist das dreister Betrug. Wir erklären, wie Sie gefälschte Eintrittskarten erkennen.

Noch ein Ticket für das Konzert von Depeche Mode ergattert, nur um dann am Eingang abgewiesen zu werden: Das ist Fans Ende Mai in Leipzig passiert. Gegenüber der „Bild“-Zeitung berichteten sie, dass die Barcodes auf ihren Eintrittskarten als ungültig angezeigt wurden. Einige hatten die Karten bei der Online-Plattform Viagogo gekauft. Eine Betroffene scheiterte mit einem Ticket von einem Facebook-Verkäufer am Eingang. Mit Namensänderung habe sie für zwei Tickets 270 Euro gezahlt, berichtete die Frau.

Ausverkaufte Konzerte und Events rufen Betrüger auf den Plan, die über Kleinanzeigen, auf Wiederverkaufsplattformen und bei Social Media die Fans hereinlegen. Die Preise der Tickets betragen oft ein Vielfaches der Originale. Wenn Sie einige Tipps befolgen, können Sie Fake-Angebote erkennen.

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Viagogo und Stubhub: Vorsicht vor Ticketbörsen

Neben Kleinanzeigen und Facebook gibt es große Ticketbörsen wie Viagogo und Stubhub. Hier ist Vorsicht geboten: Es handelt sich um Portale, bei denen Käufer von privaten Verkäufern Tickets erwerben, ohne dass sie direkt in Kontakt stehen. Auch die Verbraucherzentrale warnt vor Viagogo: Die Plattform trete nur als Vermittler auf, was für Kunden aber nicht ersichtlich sei. Das komplette Risiko bei Problemen mit den Tickets läge am Ende beim Käufer.

Zudem kosteten die Tickets bei Viagogo laut der Verbraucherzentrale deutlich mehr als bei offiziellen Verkaufsstellen. Für die Vermittlung der Tickets verlange Viagogo „zusätzlich hohe, teilsnicht nachvollziehbare Gebühren“.

Beim Kauf von Tickets über den Anbieter Viagogo ist Vorsicht geboten. Foto: IMAGO IMAGES/AAP

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Den Verkäufer unter die Lupe nehmen

Wenn Sie online bei Kleinanzeigen oder Facebook Tickets zum Verkauf sehen, ist es sinnvoll, den Verkäufer genauer unter die Lupe zu nehmen: Handelt es sich um einen Drittanbieter oder um eine Privatperson?

Bei Kleinanzeigen können Sie auch checken, wie die Person bewertet wurde. Wenn bei Privatpersonen direkt eine große Anzahl an Tickets für verschiedene Veranstaltungen zum Verkauf steht, sollten Sie misstrauisch werden.

Preis und sichere Zahlung beim Ticketkauf

Liegt der Preis für das Ticket deutlich über oder unter dem Ursprungspreis, ist ebenfalls Vorsicht geboten. Für die Zahlung der Tickets ist es dann sinnvoll, Paypal mit der Käuferschutz-Option für Waren und Dienstleistungen zu verwenden. So können Sie später versuchen, sich das Geld zurückholen.

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Klicken Sie für die Zahlung bei Paypal aber auf keinen Fall auf Links, die ihnen der Verkäufer schickt. Auch hier versuchen Betrüger mit einer gefakten Seite, die der echten täuschend ähnlich ist, an ihre Zahlungsdaten zu kommen.

Tickets mit sichtbarem Strichcode nicht kaufen

Eintrittskarten verfügen über einen Strichcode, der beim Einlass gescannt wird. Dieser sollte unter keinen Umständen online gepostet werden. Selbst wenn die Vorfreude auf das Konzert groß ist, sollten Sie Ihr eigenes Ticket niemals im Internet zeigen.

Ticketdiebe haben damit nämlich leichtes Spiel: Sie können das Bild des Strichcodes einfach auf ein selbstgebasteltes Ticket übertragen. Von Tickets, deren Strichcode schon auf dem Bild auf der Verkaufsplattform zu sehen ist, sollte man also lieber die Finger lassen und den Verkäufer darauf hinweisen.

Konzerttickets verfügen über einen Strichcode, den Sie nicht im Internet zeigen sollten. Foto: dpa/Hendrik Schmidt

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Personalisierte Tickets: Kein Zutritt trotz Karten?

Viele Konzerttickets sind inzwischen personalisiert. Wenn Sie diese jemandem abkaufen, kann man Sie am Einlass abweisen, weil der Name auf der Eintrittskarte nicht mit Ihrem übereinstimmt. Besonders problematisch ist das, wenn Sie das Ticket über einen Zwischenhändler wie Viagogo gekauft haben. Die Karten sind somit nicht auf Sie personalisiert und Ihnen kann der Einlass verwehrt werden.

Tipp: Wenn Sie selbst personalisierte Tickets gekauft haben und die Veranstaltung dann nicht besuchen können, kontaktieren Sie im Vorfeld den Veranstalter. Personalisierte Tickets können in der Regel auf einen anderen Namen umgeschrieben werden. Kümmern Sie sich rechtzeitig darum, da dabei häufig bestimmte Fristen (wie 14 Tage vor dem Konzert) gelten. Zusätzlich können Gebühren anfallen.

Gefälschte Tickets erkennen: Auf diese Merkmale sollten Sie achten

Bei physischen Tickets aus Papier gibt es eindeutige Wiedererkennungsmerkmale, die sie checken können, wenn sie sich mit dem Verkäufer treffen. Prüfen Sie zunächst, ob aufgedruckte Hologramme, wie sie beispielsweise der Veranstalter Eventim verwendet, echt sind. Sie sollten im Licht regenbogenfarben leuchten. Wenn es nur ein leicht spiegelnder Sticker ist, sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten.

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Außerdem sollten Sie überprüfen, ob die Position von Aufdrucken auf dem Ticket mit Mustertickets (siehe Webseiten der Veranstalter) übereinstimmt. Die Tickets müssen zudem eindeutige Ticketnummern haben und eine Abrissperforierung aufweisen. Achten Sie außerdem darauf, dass das Papier die angemessene Dicke hat und dass es keine Rechtschreibfehler auf dem Ticket gibt.

Bei Tickets zum Selberausdrucken (Print-At-Home) oder QR-Codes als Eintrittskarten ist es schwieriger zu erkennen, ob diese echt sind. Betrüger können sie inzwischen so nachbauen, dass die Fälschung kaum erkennbar ist.

Fake-Ticket gekauft: Was kann ich tun?

Wenn Sie ein gefälschtes Ticket gekauft haben, sollten Sie den Verkäufer bei der Verkaufsplattform, dem Veranstalter und der Polizei melden. Auch wenn Sie Ihr Geld vermutlich nicht wieder sehen – Sie erschweren es dem Täter, dass er nochmal zuschlagen kann.

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